Die Stadt Pforzheim plant die Erhöhung der Eintrittspreise für die Freibäder, u.a.:

Erwachsene: 3,50 € –> 4,50 €
Kinder: 2,40 € –> 3,00 €
Saison Erw.: 73,00 € –> 83,00 €
Saison Kind: 30,00 € –> 35,00 €
Mehrwertkarten mit 5 % Rabatt (50 €) und 10 % Rabatt (100 €)

In den unmliegenden Freibädern beträgt der Eintritt Erw. 4,00 € (Niefern, Mühlacker, Bad Liebenzell), die Saisonkarten Erw. zw. 60 € (Mühlacker), 70 € (Bad Liebenzell) und 75 € (Niefern).

Der Förderverein hat eine Mitgliederbefragung zur geplanten Erhöhung der Eintrittspreise durchgeführt.

Tenor der Mitgliederbefragung ist:

  • Moderate Erhöhung ist ok. Die Preise sollten aber nicht höher sein als in den umliegenden Freibädern (bspw. Niefern, Mühlacker, Bad Liebenzell).
  • Rückkehr zu normalen Öffnungszeiten, bei reduzierten Öffnungszeiten (zuletzt 2022 nur halbtags) wäre Preisanpassung nicht gerechtfertigt.
230320_Eintritt_Mitgliederbefragung

 

Ergebnis im Detail:

  • Dreiviertel der Teilnehmer sind grds. mit eine Preiserhöhung einverstanden.
  • Etwas mehr als ein Drittel sogar in der von der Verwaltung vorgeschlagenen Höhe.
  • Mehrheitlich wird ein Eintrittspreis orientiert an den benachbarten Bädern (Mühlacker, Niefern, Bad Liebenzell) in Höhe von 4 € empfohlen (43 %).
  • Bei der von der Verwaltung vorgeschlagenen Erhöhung besteht bei über der Hälfte der Teilnehmern die Sorge, dass noch mehr Leute in andere Bäder abwandern.
  • Jedoch nur 13 der 96 Teilnehmer würden bei der vorgeschlagenen Erhöhung selbst nicht mehr oder nur seltener das Nagoldfreibad besuchen.
  • Über die Hälfte sind auch mit einer Erhöhung der Saisonkartenpreise für Erwachsene einverstanden. Die Empfehlung geht jedoch eher in Richtung 75 € (30 %) wie bspw. in Niefern.
  • Auch mit einer Erhöhung der Saisonkartenpreise für Jugendliche kann sich knapp die Hälfte der Teilnehmer einverstanden erklären. Die Empfehlung geht jedoch eher dahin, es beim jetzigen Preis 30 € zu belassen (36 %).
  • 70 % der Teilnehmer erachten einen für das Nagoldfreibad ggü. dem Wartbergfreibad günstigeren Eintrittspreise als sinnvoll. Dies würde den unterschiedlichen Angebote in den beiden Bädern Rechnung tragen. Ebenso gäbe es damit innerhalb der Stadt alternative Angebote in verschiedenen Preisklassen (Sozialverträglichkeit). Dies kann u.U. auch einem Abwandern ins Umland entgegenwirken.
  • Das Nagoldbad steht insbesondere für: familiäre Atmosphäre, schöne Lage, Natur / Idylle, Ruhe, Sauberkeit, Übersichtlichkeit, kurze Wege, gute Erreichbarkeit und gerne auch ein Aufenthalt am Kiosk. Ein schönes Zeugnis, auf das wir stolz sein können.
  • Verbesserungsvorschläge: Zentrales Thema sind die Öffnungszeiten (ganztägig, Frühschwimmen, Saisonstart zum 1. Mai). Es bestünde Verständnis, wenn bei schlechtem Wetter das Bad auch früher geschlossen würde oder u.U. mal geschlossen bleibt. Wünschenswert sind weitere Kursangebote (Schwimmkurse, Wassergymnastik, Yoga). Aber viele finden auch es ist im Nagoldbad „alles gut“ wie es ist.

Eine moderte Anpassung der Eintrittspreise zur Minimierung des Kostendefizits erscheint angemessen. Eine Preisstrategie sollte auch die Sozialverträglichkeit und die Preise der umliegenden Freibäder im Blick haben. Schließlich wollen wir abgewanderte Besucher zurückzugewinnen und neue Besucher für das Nagoldfreibad gewinnen. Die Bäder in Niefern (70.000 Besucher in 2022) und Bad Liebenzell (50.000 Besucher in 2022 + 10.000 aus Campingplatz) haben zuletzt zugelegt. Das Nagoldfreibad (29.000 Besucher 2022) verzeichnete insbesondere wegen der reduzierten Öffnungszeiten einen deutlichen Besucherrückgang. Wenn die Preissteigerungen dazu führen, dass wir weitere Besucher verlieren, weil sich die Leute die Pforzheimer Freibäder nicht leisten können oder wollen, dann haben wir nichts gewonnen. Mindereinnahmen durch weiteren Besucherrückgang überwiegen dann schnell die Mehreinnahmen durch höhere Preise . Der Zuschussbedarf steigt dann sogar entgegen der Zielsetzung wie das Rechenbeispiel zeigt:

  • Einnahmen bei 35.000 Besuchern mit i.M. 3,50 € Eintritt: 122.500 €
  • Einnahmen bei 30.000 Besuchern mit i.M. 4,00 € Eintritt: 120.000 €
  • Das heißt: Für unter dem Strich 2.500 € Mehreinnahmen in der Betriebskasse hätten wir sogar 5.000 Besuchern mehr ein schönes Erlebnis schenken können und alle hätten pro Besuch sogar noch 50 Cent sparen können.

Ein auf die Stärken und Vorzüge der Pforzheimer Bäder ausgerichtetes Marketing kann durch höhere Besucherzahlen mehr Einnahmen generieren als zu hohe Eintrittspreise.